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"Projekt Kegelbahn"
(Bericht: Jana Albrecht-Gaul)
Dieses Mal begaben sich die handwerklichen begabten Bewohner des Ev. Altenheim Bethesda an eine sehr anspruchsvolle Aufgabe...

Begonnen hat alles in einer Gesprächsrunde, als eine Bewohnerin erzählte, dass sie früher einem Kegelverein angehörte, was ihr immer sehr viel Freude gemacht hat. Zu gerne würde sie wieder einmal kegeln, gestand sie. Andere anwesende Bewohner stimmten ihr sofort zu, dass würden auch sie gerne mal wieder tun. Aber wie soll das gehen mit den schweren Kugeln, dem Rollator oder Rollstuhl? Eine ganz kleine Kegelbahn mit Minikegel und einer Minikugel war kein Ersatz. So kam die Idee auf, eine hauseigene Kegelbahn anzuschaffen, die man sitzend bespielen kann. Die Preise sind erschreckend, also überlegten wir, diese mit unseren Handwerkern selbst zu bauen. Dank der großzügigen Spenden für unser Sommerfest, konnten wir noch im Sommer damit beginnen.
Zuerst trafen wir uns zu einem Brainstorming, in der die verschiedensten Ideen zur Umsetzung gesammelt wurden. Unterschiedliche Skizzen, Vorstellungen, Gedanken und Anregungen gingen aus diesem Treffen hervor und schlussendlich hatten wir gemeinsam eine Materialliste erstellt.

Im nächsten Schritt fuhren wir dann gemeinsam zum Baumarkt, um alles Notwendige zu besorgen. Beim Verladen in unseren Kleinbus gaben wir wohl ein etwas merkwürdiges Bild ab. Männer mit Gehstock oder Rollator, sowie ein Rollstuhlfahrer, die gemeinsam Holzplatten in ein Auto vom Altenheim einladen, veranlassten einen jungen Mann, der zufällig vorbeikam zu der Frage: „Was ist denn hier los? Noch keine Lust auf Rente?“. Bereitwillig erklärten die Herren, dass sie aus dem Pflegeheim kommen und eine Kegelbahn bauen wollen, wofür sie einen verblüfften Blick und ein anerkennendes „Wow“ von dem jungen Mann ernteten.


Als alle Materialien in unserer kleinen „Werkstatt“ waren, konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Zuerst wurden die einzelnen Holzteile lackiert, die die Lauffläche, Rinne und Umrandung werden würden. Die beiden Rinnen bekamen dabei einen dunklen Anstrich, damit sie sich optisch von der Lauffläche für die Kugel abheben. Als der Lack getrocknet war, wurden die Rinnen jeweils seitlich der Lauffläche durch eine nicht sichtbare Dübelverbindung miteinander verbunden, genau wie die Platte, auf der die Kegel aufgestellt werden. Im Anschluss wurden ringsherum Umrandungen angebracht, bevor wir die gesamte Bahn umdrehten, um von unten Leisten zur Stabilität anzubringen. Zu guter Letzt bekam die gesamte Bahn noch einmal mehrere Lackschichten, um das Holz langfristig zu schützen.


Die Herren, die inzwischen ein eingespieltes Team sind, arbeiteten wie immer sehr konzentriert, mit Eifer, Elan und Freude. Ein neu eingezogener Bewohner schloss sich den Handwerkern an und beobachtete das Geschehen bei seinem ersten Einsatz erst einmal.


„So bekommt man die Leute auch an die Arbeit“ sinnierte der ehemalige Arbeitsvermittler aus dem Arbeitsamt und legte dann auch selbst Hand an. Immer mal wieder kamen Besucher vom Personal oder Angehörige in die Werkstatt und sparten nicht mit Lob, was den Herren gleich eine aufrichtigere Haltung und einen stolzen Blick verlieh. Diese Tätigkeit gibt ihnen das Gefühl von Können, nützlich sein, gebraucht werden, wertvoll sein, Teamgeist, sowie Anerkennung und sogar Bewunderung. Gemeinsam haben sie ein wundervolles Projekt vollendet.

Bereits in der ersten Woche nach Fertigstellung hatten knapp 60 Bewohner aus allen Wohnbereichen gemeinsam Spaß und Freude beim Kegeln und nebenbei auch sportliche Bewegung und Training für die Hand-Auge-Koordination.

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"Indoor-Lagerfeuer"
(Bericht: Jana Albrecht-Gaul)
Zu einem gemütlichen Nachmittag mit Gitarrenmusik und Gesang waren alle Bewohner ganz herzlich eingeladen.
Da sich das Wetter sehr unbeständig zeigte, bereiteten wir den Besuch von Herrn Bruns mit seiner Gitarre im Saal vor. Die Stühle wurden kreisförmig um ein „Indoor-Lagerfeuer“ aufgestellt. Als alle interessierten Bewohner anwesend waren, wurde der Saal abgedunkelt. In der Mitte flackerte eine spezielle Lampe, die zwischen Brennholz lagerte und somit ein Lagerfeuer imitierte. Zusätzlich lief über den Beamer auf der Leinwand ein Lagerfeuer am See, so dass auch das Knistern des Feuers und das sanfte Plätschern des Sees zu vernehmen waren. Dies gab dem Ganzen einen sehr stimmungsvollen Rahmen. Typisch für ein Lagerfeuer wurden Bier und Wein, aber natürlich auch nichtalkoholische Getränke und Knabbereien gereicht.

Herr Bruns begeisterte mit seiner Gitarre und Gesang die Bewohner mit alten Volksliedern und Schlagern, die zum Mitsingen einluden. Die Bewohner lauschten entspannt, stimmten immer wieder mit ein. Sie genossen die Stimmung und das Ambiente, es herrschte eine ruhige, friedliche Atmosphäre. Viele hatten ein Lächeln im Gesicht und manch einer hing seiner Erinnerung nach.
Alle anwesenden Bewohner bedankten sich im Anschluss ganz herzlich für diesen wunderschönen Nachmittag, schwärmten noch an den folgenden Tagen und hoffen auf eine baldige Wiederholung.
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"Rückblick: Sommerfest 2025"
(Bericht: Jana Albrecht-Gaul)
Auch in diesem Jahr herrschte wieder ein lebhaftes Treiben im Ev. Altenheim Bethesda, als viele Bewohner, Angehörige und Gäste der Einladung zum jährlichen Sommerfest folgten.
Traditionsgemäß starteten wir am Vormittag mit einem OpenAir-Gottesdienst, der von Pfarrerin Susanne Gutjahr-Maurer geleitet und vom Posaunenchor des CVJM Borbeck musikalisch gestaltet wurde. Der Gottesdienst zog wieder zahlreiche Bewohner und Gäste an, aufgrund des Wetters verfolgten viele Bewohner ihn allerdings in diesem Jahr vom Saal aus.
Im Anschluss lockte unser Küchenchef Herr Stiftel alle Anwesenden mit einem verführerischen Duft an den Holzkohlegrill, wo er saftiges Grillfleisch und leckere Bratwürste röstete. Das Küchenteam reichte dazu appetitliche Salate, so dass für das leibliche Wohl bestens gesorgt war. Ein verführerisches Kuchenbuffet, ein Stand mit immer wieder frisch zubereiteten Waffeln, eine Sektbar und ein Getränkestand mit nichtalkoholischen und alkoholischen Getränken rundeten das kulinarische Angebot ab. Der Eiswagen von Marco-Eis bot vor dem Haus eine große Vielfalt gefrorener Köstlichkeiten an.

Der Alleinunterhalter Marc van den Hoff heizte die Stimmung unter den Gästen an. Nicht nur unsere tanzfreudigen Bewohner zog es auf die Tanzfläche, auch Angehörige und Gäste schwangen die Tanzbeine voller Hingabe und mit viel Freude.
Unterdessen mischte sich Chucky der Zauberkünstler unter das Volk, ging von Tisch zu Tisch und verblüffte die Anwesenden mit seinen Künsten, was viel Erstaunen, aber auch Vergnügen und Heiterkeit erzeugte.
Gut besucht war auch zu jeder Zeit der Tisch des Schnellzeichners Wladimir Muravyov, der erstaunliche Karikaturen von Bewohnern, Gästen und Mitarbeitern erschuf. So manches Zimmer im Haus schmückt nun ein solch gerahmtes Kunstwerk und erinnert immer wieder an ein wunderschönes Sommerfest.

Ein Highlight war auch der Auftritt der Flotten Socken, die mit ihrer mitreißenden Performance immer wieder Begeisterung im Saal auslösen, wofür sie mehrfach rasenden Applaus ernteten.
Auch bei den anwesenden Kindern kam keinerlei Tatenlosigkeit auf, beim Kinderschminken, Dosenwerfen und dem Torwandschießen war stets reger Betrieb.
Dank zahlreicher Spenden war es uns wieder möglich, tolle Preisen bei der Tombola zu verlosen. Viele Lose wurden verkauft und wer 3 Nieten zog, konnte damit am Glücksrad einen Trostpreis erspielen. Der Erlös der Tombola kommt auch in diesem Jahr wieder zu 100 % den Bewohnern zugute. Dieses Mal können sich unsere Herren vom Handwerkertreff auf neue Materialien freuen. Sie möchten eine Kegelbahn bauen, an der man im Rollstuhl oder auf dem Stuhl sitzend kegeln kann. Diese wird dann auf allen Wohnbereichen zum Einsatz kommen und somit vielen Bewohnern Freude bereiten.
Es herrschte eine heitere, gesellige Stimmung, vergnügte Bewohner strahlten Lebensfreude und Zufriedenheit aus. Viele erfreuten sich auch daran, mit ihren Angehörigen gemeinsam zu feiern. Erst als am frühen Abend der letzte Song vorüber war, verließen die Letzten den Saal, um zwar müde, aber erfüllt ins Bett zu gehen.
Zum Gelingen dieses rundum schönen Festes trugen viele helfende Hände bei und wir möchten nicht versäumen, uns bei allen ehrenamtlichen Helfern ganz herzlich zu bedanken, sie unterstützen uns immer wieder in ihrer Freizeit großartig. Ein großer Dank geht auch an die Firmen und örtlichen Geschäfte für ihre großzügige Spenden.
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"Ja, wir sind mit´m Radl da!"
(Bericht: Jana Albrecht-Gaul)
An einem sonnigen Tag kamen uns wieder einmal die Fahrer von „Radeln ohne Alter“ besuchen, um mit den Bewohnern einen der beliebten Ausflüge mit der Rikscha zu unternehmen. Die Herren sind immer gern gesehene Gäste im Bethesda, allzu gerne lassen sich die Bewohner von ihnen durch Borbeck und Umgebung spazieren fahren.

Nach den Tagen der großen Hitzewelle genießen sie umso mehr die frische Luft und ließen sich bei der Rikscha Fahrt entlang der bekannten Umgebung, die für viele die Heimat ist, den Fahrtwind um die Nase wehen.

Dieses Mal ging es zum Schlosspark in Borbeck, wo ein Brautpaar zu beobachten war, was besonders die Damen bestaunten. Wie schön die Braut doch aussah! Dies weckte bei vielen Erinnerungen an ihre eigene Hochzeit, wovon sie anschließend gern berichteten. Einige Damen heirateten selbst in Weiß, andere in Schwarz, was damals noch üblich war, wenn eine Dame bereits in anderen Umständen war.

In einer anderen Runde ging es an den Niederfeldsee nach Essen-Altendorf, ein relativ neues Naherholungsgebiet auf dem Gebiet der ehemaligen Bahntrasse. Dieser künstlich angelegte See war nicht jedem bekannt und so lernten sie noch etwas Neues in ihrer Heimatstadt kennen. Eine Bewohnerin, die früher mal als Reiseführerin tätig war, teilte ihr Wissen über die Umgebung gerne mit ihrer Beifahrerin, die mit Vergnügen zuhörte.

Begeisterte Bewohner kamen strahlend lächelnd, mit leuchtenden Augen, und einer Menge Gesprächsstoff zurück ins Bethesda.



Wir möchten uns ganz herzlich bei den Fahrern von „Radeln ohne Alter“ bedanken, die ehrenamtlich regelmäßig den Senioren diese Freude zuteilwerden lassen. Wir freuen uns bereits auf die nächste Tour.

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